
Für die Rotbuche sind die Wuchsbedingungen in Mitteleuropa und somit auch im Kreis Höxter besonders günstig. Es wundert somit nicht, dass sich hier auch die üppigsten Buchenwälder mit Baumhöhen von bis zu 40 m finden.
Typisch für den Buchenwald ist eine hallenähnliche Ausprägung. Wie die Säulen einer Kathedrale streben die geraden, astfreien Stämme dem Himmel entgegen, und das dichte Kronendach schirmt das Waldesinnere hermetisch nach außen hin ab. In dichten Buchenbeständen gelangen im Sommerhalbjahr gerade mal drei bis fünf Prozent des Sonnenlichtes bis zum Waldboden – zu wenig Licht für den Baumjungwuchs und krautige Pflanzen. Erst durch die Entnahme der vom Förster markierten Bäume oder als Folge von Windwurf sowie anderer natürlicher Ereignisse gelangt mehr Licht an den Waldboden. Dies nutzen die Jungbäume aus und versuchen die Lücke schnell zu schließen.
Ältere Buchenbestände stellen die bevorzugten Brutplätze unseres größten heimischen Spechtes, des Schwarzspechtes, dar. Aufgrund seiner Körpergröße kann er seine Höhlen nur in Bäumen mit entsprechendem Stammumfang anlegen. Um den benötigten Stammumfang anbieten zu können, müssen die Bäume schon ein entsprechendes Alter aufweisen. Als Schutz vor Nesträubern wählt der Specht nur Bäume mit glatter Rinde aus. Außerdem legt er seine Höhlen aus Sicherheitsgründen erst oberhalb einer Stammhöhe von 8 Metern an. Bis in diese Höhe darf der Stamm zudem keine Äste aufweisen. Diese Ansprüche an seinen Lebensraum machen deutlich, warum der Schwarzspecht eine echte Charakterart des Buchenhallenwaldes darstellt.
Diese Spechtart hat sich nicht zuletzt durch den Anbau der Fichte im 20. Jahrhundert kräftig Richtung Westen ausgebreitet. In den Fichtenwäldern findet er seine Nahrung, die vor allem aus Ameisen besteht.